CTF 35 km Tour in Wenigumstadt
Vor circa drei Monaten war ich in Australien bei meinen Freunden Ruth & Roddy. Roddy ist mein bester Bike Kumpel und hat mich auch zum Mountainbiken verleitet. Wir hatten in Australien wieder eine gute Zeit und waren viel Biken. Jetzt aber ist Ruth & Roddy endlich wieder hier in Deutschland zu Besuch.
Roddy und ich sind hier schon ein paar kleine Touren gefahren, um wieder etwas fitter zu werden. Seitdem ich aus Australien abgereist bin, ist er nicht wirklich viel gefahren und mein Fitnesslevel ist gerade auch nicht gut. Aber das soll sich ändern.
Heute geht es zum CTF (Country-Tourenfahrten) nach Wenigumstadt. Vor Ort werden wir dann noch zwei weitere Bike Kumpels treffen. Jetzt heißt es erst mal, zwei Bikes in meinen Polo zu bekommen. Trotz meinem kleinen Auto sind die Bikes relativ schnell verstaut.
In Wenigumstadt angekommen treffen wir noch zwei weiter Bike Freunde Jörg und Carsten. Beide schauen uns gespannt an, weil sie nicht glauben können, dass wir zwei Bikes in diesem Auto haben.
Beim zusammenbauen der Bikes kommen wir durch die Hitze ganz schön ins schwitzten. Es sollen heute 28 Grad werden. Ich würde sage, es ist der Erste heißer Tag in diesem Jahr.
Nach der Anmeldung für die CTF Tour, befestigen wir unsere Startnummer am Rucksack und dann geht es auch schon los.
Es gibt drei verschiedene Touren:
Tour 1: 67 Kilometer
Tour 2: 35 Kilometer
Tour 3: 25 Kilometer
Wir entscheiden uns für die goldene Mitte.
Schon gleich nachdem Start wartet der erste Berg auf uns. Ich merke sofort, wie die Hitze mir meine Energie kostet. Einige Biker radeln flott an uns vorbei und in diesem Moment wünsche ich mir ein E-Bike. Aber der erste Berg ist geschafft und nach einer kurzen ebenen Strecke wartet auch schon der nächste Berg. Zum Glück sind wir jetzt im Wald und es fällt mir nicht mehr ganz so schwer, den Berg hoch zu strampeln. Zwischendurch kommen immer wieder ein paar Trails. Aber ich fühle mich, als würden wir ständig Berg hochfahren und wenn ich rüber zu Roddy blicke, sagt sein Gesichtsausdruck das Gleiche.
Nach einem langen Trail bergab sehen wir endlich ein Schild „100 m Verpflegung“. Gerade mal 13 Kilometer gefahren und schon fühle ich mich so kaputt. Roddy und ich sind beide froh uns erst mal stärken zu können. Die anderen zwei machen immer noch einen fitten Eindruck.
Ein Stück Kuchen, etwas Obst und es geht weiter. Wir müssen zwar noch weitere 20 Kilometer fahren aber es soll wohl auf dem Weg noch eine weitere Verpflegungsstelle geben. Angestrengt schleppe ich mich durch die nächsten Kilometer. Ständig habe ich meinen Tacho im Auge, um zu sehen, wie viele Kilometer wir noch fahren müssen. Als wir dann aber schon bei 30 Kilometern angekommen sind, wird mir klar, dass es wohl doch keinen weiteren Verpflegungstand gibt. Auf den letzten fünf Kilometern kommen sogar noch ein paar schöne Abfahrten, auch wenn anschließend wieder meine letzte Energie gefragt ist. Aber die letzten Kilometer werde ich auch noch schaffen.
Zurück in Wenigumstadt am Startpunkt sind wir erleichtert, dass wir es geschafft haben. Obwohl ich das Gefühl habe, dass die anderen gar nicht so kaputt sind wie ich. Entweder hat mir die Hitze die Tour erschwert oder ich bin einfach nicht in guter Form. Aber ich bin trotzdem froh, die Tour gemacht zu haben. Manchmal muss man eben auch an seine Grenzen kommen.
Nun machen wir uns Richtung Essenstand, um uns endlich zu stärken.
Wir plaudern noch ein wenig und machen uns auch bald auf den Weg zurück zum Parkplatz. Plötzlich entdecken wir, dass man sich für fünf Euro sein Fahrrad putzen lassen kann. An Roddys Blick sehe ich, was er vorhat. Carsten und Jörg wollen aber nach Hause. Also verabschieden wir uns von den beiden und geben unsere Bikes ab, um sie putzen zu lassen. Mit einer Tasse Kaffee schauen wir zu, wie die Bikes geputzt werden. Roddy ist zwar etwas enttäuscht, dass sie nach drei Minuten schon fertig sind. Aber es war klar, dass es für fünf Euro nur eine kleine Reinigung sein wird, somit der Erlös noch dazu gespendet wird. Roddy ist aber trotzdem glücklich ein halbwegs sauberes Bike zurück zu bekommen.
Schließlich fahren wir das kleine Stück zum Parkplatz zurück. Ich blicke hinter mich und sehe, dass Roddy aber gar nicht direkt hinter mir ist. Er ist noch am Anfang vom Parkplatz und trägt sein Bike, damit es nicht dreckig wird. Er ist wirklich unglaublich. Durch den Schotter auf dem Parkplatz will er sein Bike nicht wieder staubig machen. Ohne Roddy hätte ich wirklich nur halb so viel Spaß. Das ist eines der Gründe, warum er mein bester Bike Kumpel ist und dass, obwohl er mindestens doppelt so alt ist als ich.
Es war ein sehr schöner und gelungener Tag. Trotz der großen Anstrengung kam der Spaß nie zu kurz. Ein großes Dankeschön an den Verein, der wirklich gute Arbeit geleistet hat. Die Tour war super beschildert und organisiert. Wir kommen bestimmt wieder.